Museum Angewandte Kunst, 60594 Frankfurt, Schaumainkai 17
24. November 2015 | Tuesday | Zeit: 18:30
Am 24. November wird Dr. Lukas Nickel (SOAS, London) zum Thema „Das China des Ersten Kaisers im asiatischen Kontext“ einen Vortrag halten.
Lukas Nickel ist Sinologe, Archäologe und Kunsthistoriker. Er wurde in Heidelberg in ostasiatische Kunstgeschichte promoviert und ist als Reader in Chinese Art History and Archaeology am SOAS der University of London tätig. Im Jahr 2013 präsentierte er seine Forschungsergebnisse in der Fernsehsendung Terra X.
Die Reichseinigung unter dem Ersten Kaiser von Qin im Jahr 221 v. Chr. gilt als ein entscheidender Wendepunkt in der chinesischen Geschichte. Qin Shi huangdi gelang nicht nur die militärische Eroberung der Nachbarstaaten, sondern auch die Festlegung von politischen, administrativen, kulturellen und ökonomischen Maßgaben, die die langfristige Existenz des neugeschaffenen Reiches sichern sollten. Auf den von Qin gesetzten Grundlagen prosperierte die nachfolgende Han-Dynastie für Jahrhunderte.
Bisherige Untersuchungen, gestützt auf zeitgenössische Texte, legten die lokalen Wurzeln der dramatischen Umwälzung offen. Ein Blick auf archäologische Quellen der Qin-Zeit macht aber wahrscheinlich, dass der Kaiser nicht nur von einer langen einheimischen Tradition profitierte, sondern – vor allem im Bereich der öffentlichen Präsentation des Kaisertums – auch Praktiken anderer asiatischer Großreiche übernahm. Lukas Nickel untersucht bisher wenig beachtete Hinweise auf Kontakte Qin-Chinas mit dem hellenistischen Baktrien in Afghanistan und dem Maurya-Reich in Indien.
Zeit: Dienstag, den 24. November 2015, 18:30 Uhr
Ort: Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt
Um einen Unkostenbeitrag wird gebeten.
Anmeldung: m.troester(at)em.uni-frankfurt.de